Sanierung bringt wahres Baudatum des vermeintlich 400 Jahre alten Schwarzen Adlers in Eibach an den Tag

Der 400. Geburtstag des „Schwarzen Adler“ in Eibach muss verschoben werden. Das ehemalige Gasthaus stammt nicht, wie vermutet, aus dem Jahr 1616, sondern wurde erst 1650 erbaut. Das kam bei den Sanierungsarbeiten ans Licht, die inzwischen fast abgeschlossen sind.

„Wir alle, Bauherren, Architektin und Denkmalschutz, waren davon sehr überrascht. Daher fällt unsere 400-Jahr-Feier aus und wird um 34 Jahre verschoben“, postete Besitzerin Celine-Michelle Cotte mit einem Augenzwinkern auf der eigens eingerichteten Facebook Seite des „Schwarzen Adler“. Ganz so lange müssen die Eibacher allerdings nicht warten, bis sie einen Blick in das jahrzehntelang leerstehende Gebäude werfen dürfen. Im Frühjahr 2017 sollen alle Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein und mit einem Tag der offenen Tür gefeiert werden.
Wie berichtet, hatte Cotte 2013 das denkmalgeschützte Anwesen gemeinsam mit ihrem Bruder gekauft, seit 2014 läuft die Restaurierung. Die Fassade wurde runderneuert, das Dach mit schwarzen Schieferplatten gedeckt, neue Fenster eingebaut und auf der Südseite ein Wintergarten errichtet. Derzeit kümmern sich die Handwerker um den Innenausbau. Schäufele und Knödel, wie zu alten Zeiten des „Schwarzen Adler“, wird es in Zukunft aber nicht geben. Die Besitzerin zieht mit ihrer Werbeagentur in den zweiten Stock. Die erste Etage sowie das Dachgeschoss soll an Firmen vermietet werden. Im Erdgeschoss stehen künftig ein Empfangsbereich und ein Mehrzweckraum für Feiern zur Verfügung.
Dass der „Adler“ nun 34 Jahre jünger ist als gedacht, spielt für die neue Besitzerin keine Rolle. „Alt ist alt“, sagt die 37-Jährige. Ihr gehe es vor allem darum, den Charme des alten Gebäudes zu erhalten. Auch was den Denkmalschutz betrifft, ändert die Vordatierung nichts. Diese kam durch ein aktuelles Fachgutachten ans Tageslicht. Demnach entstand 1650 der erste, vordere zweistöckige Teil des Gebäudes entlang der jetzigen Eibacher Hauptstraße. 1877 wurde L-förmig ein zweiter Gebäudeteil angebaut, der 1892 um einen weiteren Abschnitt zur jetzigen rechteckigen Form ergänzt wurde.

Manuela Prill

Daten

Wo: Nürnberg Stadtanzeiger
Wann: 26. Oktober 2016
Wer: Manuela Prill

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