In den Schwarzen Adler in Eibach ist nach Renovierung neues Leben eingezogen

Jahrelang stand der Schwarze Adler in Eibach leer. Seit gut drei Jahren laufen die Renovierungsarbeiten. So langsam zieht nun wieder (Firmen-)Leben in das ehemalige Gasthaus ein.

Man ist fast geneigt, die Formulierung „aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst“ zu verwenden. Doch das wäre fast etwas zu romantisch. Denn als Celine-Michelle Cotte den „Schwarzen Adler“ 2013 zusammen mit ihrem Bruder kaufte, war er alles andere als ein verwunschenes Märchenschloss. Vielmehr eine Ruine — wenn auch eine denkmalgeschützte.
Lange Jahre stand das um 1650 erbaute Gasthaus an der Fritz-Weidner- Straße leer und verfiel zusehends. Die Fenster waren zum Teil kaputt und vernagelt, die Sandsteinfassade verschmutzt und bröckelig.
Noch im Dezember 2015, als der Stadtanzeiger zu Besuch auf der Baustelle war, klafften im Inneren große Löcher in der Decke. Anderthalb Jahre später stehen Umzugskartons im ersten Stock. Celine-Michelle Cotte ist gerade dabei, den Firmensitz ihrer Werbeagentur von der Eibacher Mittagstraße in den zweiten Stock des „Adlers“ zu verlegen.
Die Wände sind weiß verputzt, an zwei Stellen im Haus wurde der alte Wandbelag sorgsam freigelegt und als Deko-Element bewusst so belassen. „Wir haben versucht, so viel Altes wie möglich zu erhalten“, erzählt Cotte. Wo es ging, wurden zum Beispiel im Treppenhaus Stufen und Geländer restauriert. Alles alte Holz, das noch brauchbar war, findet sich nun als Bodenbelag im Dachgeschoss wieder. Auf rund 170 Quadratmetern erstreckt sich der große Raum, nur unterbrochen von alten Dachbalken. Hier möchte Celine-Michelle Cotte später ein Gemeinschaftsbüro einrichten, in dem sich Freiberufler einen Arbeitsplatz mieten können.

Tagungen und Firmenfeiern
Im ersten Stock des „Adlers“ stehen bereits Computer und Büromöbel. Dort ist Celine-Michelle Cottes zweiter Bruder mit seiner Firma eingezogen. Im Erdgeschoss sind ein Empfangsbereich und ein großer Mehrzweckraum mit moderner Küche entstanden. „Er kann für Tagungen oder andere Firmenevents genutzt werden“, so Cotte. Eine gelungene Brücke zur Moderne schlägt der an den Mehrzweckraum angebaute Wintergarten aus Glas. Er gibt den Blick frei auf den zukünftigen Garten – die noch ausstehende Baustelle. „Das wird jetzt so nach und nach alles angelegt“, sagt die Besitzerin und klopft auf einen dicken Stapel Papier: die Pläne des Gartenarchitekten.
Bereut hat die 37-Jährige es nie, das Mammutprojekt in Angriff genommen zu haben. „Ich finde es einfach nur schön“, schwärmt sie. Dass seit kurzem ein Briefkasten vor dem Haus steht, macht auch die Eibacher neugierig. „Es kommt schon mal vor, dass jemand durch die Fenster im Erdgeschoss linst“, erzählt Cotte.

Altes für Ausstellung gesucht
Was sie privat stören würde, kann sie im Fall des „Adlers“ verstehen, „schließlich ist das Haus hier der Star“. Sobald alles fertig ist, soll es bei einem Tag der offenen Tür für alle die Gelegenheit zur Besichtigung geben. Für eine geplante Ausstellung sucht Cotte noch alte Fotos oder Postkarten des „Adlers“. Wer etwas beisteuern möchte, könne dies gerne per E-Mail an post@schwarzer-adler.com senden oder direkt in der Fritz-Weidner- Straße 1 abgeben. Der Empfang ist immer montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr besetzt.

Manuela Prill

Daten

Wo: Nürnberg Stadtanzeiger
Wann: 18. Juli 2017
Wer: Manuela Prill

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